Andrew Callaghan – Newsboy
This is America. Wo Andrew Callaghan sein Mikro ausstreckt, brüllt ein Volk am Rande des Wahnsinns ungefiltert seine gefühlte Wahrheit. Furchtlos stürzt sich der 25-Jährige in BLM-Proteste, Spring-Break-Orgien – aber auch den Ukraine-Krieg. Interviewt Tom Hanks’ Sorgenkind Chet, Alex Jones, den QAnon-Schamanen. Gen Z feiert den YouTuber als einzig wahren Nachrichtenreporter. Sein nächster Coup? Eine Hollywood-Doku über den Sturm aufs US-Capitol.
Bria Salmena – Howdy
Die Kanadierin reitet in die Stadt und gibt dem Country die Coolness zurück. Auf einer Farm hat Bria Salmena gemeinsam mit Duncan Hay Jennings einige Klassiker neu eingespielt und als „Cuntry Covers“ veröffentlicht. Sie klingen sehnsüchtig, whiskeydurstig, herzzerreiẞend. Wie es eben sein soll. Daneben spielt Bria in der Band des mysteriösen Mitternachtscowboys Orville Peck, dessen queere Neuinterpretation des Genres einen Sheriffstern verdient.
Daryl McCormack – Big O
Beinahe wäre er in „Star Wars“ gelandet. Stattdessen liegt er jetzt mit Emma Thompson im Bett. Zumindest für den Film „Good Luck to You, Leo Grande“. Dort spielt Daryl McCormack einen sensiblen Sex Worker, der eine Witwe zum ersten Orgasmus bringen soll. Auf den Londoner West-End-Bühnen sorgte er als Romeo und Othello für Höhepunkte, in der TV-Serie „Peaky Blinders“ als Sohn eines Predigers. Weitere Erfolge? So sicher wie das Amen in der Kirche.
Samantha Cristoforetti – Rocket Woman
Sie hat es bis ganz nach oben geschafft. Als erste Europäerin übernimmt Samantha Cristoforetti das Kommando auf der International Space Station (ISS). Es ist der Höhepunkt einer ohnehin schon erdlaufbahnbrechenden Karriere. So hält die ehemalige Kampfjetpilotin den Rekord für den längsten ununterbrochenen Raumflug einer Frau aus Europa. Und logisch war die Italienerin auch der erste Mensch, der schwerelos im All einen Espresso getrunken hat.
Yannik Zamboni – Primo Bianco
Sein Weiẞ brachte Gold. Yannik Zamboni hat in den USA die Fashion-TV-Show „Making the Cut“ gewonnen. Das Preisgeld von 1 Million Dollar reinvestierte der Zürcher in sein Label maison blanche. Ethisch produzierte Kleidung, konzipiert für alle Gröẞen und Geschlechter sind dessen Grundsatz. Nach der New York Fashion Week ist mit „rare/self“ zudem ein neuer Co-Brand gestartet. Der Designer erobert die Welt – und will sie ein Stück besser machen.
Lola Young – The next
The Queen is dead. Long live the Queen – of Soul. Für diesen Titel steht Lola Young ganz oben in der Thronfolge. Stimme, Attitude, Charisma: Alles vorhanden bei der 20-jährigen Sängerin und Songwriterin aus South London. Dass sie auch noch dasselbe kunstakademische Abschlusszeugnis und Management wie Amy Winehouse und Adele aufzuweisen hat? Die Krönung! Noch Zweifel? Einfach den Song „So Sorry“ hören und zustimmen. God save the Lola Young.
Dennis Schröder – Slam Drip
Den Ball flach halten? Kommt für Dennis Schröder nicht in Frage. Seit 2013 spielt der Braunschweiger in der NBA. Im Oktober tritt er neu für die Los Angeles Lakers an – als Teamkollege von LeBron „King“ James. Auch abseits vom Court hat der Deutsche jetzt einen 3-Punkte-Wurf gelandet und in Berlin das Fragrance-Label Atelier Drip lanciert. Dope d’or heiẞt dessen erster Duft und ist ein hochkarätiges Debüt, das unsere Sinne verrückt dribbelt.
Maya Hawke – Triple Threat
Talent ist nicht vererbbar. Trotzdem schlüpft es manchmal mit. Wie bei Maya Hawke. Berühmte Eltern? Check. (Ethan Hawke, Uma Thurman.) Doch die nützen wenig, wenn der Nachwuchs nichts so richtig anpackt. Mayas Touch vergoldet aber scheinbar alles: Star in „Stranger Things“ und dem neuen Netflix-Film „Do Revenge“. Ebenfalls groẞartig als Musikerin auf ihrem zweiten Album „Moss“. Und die neue Calvin-Klein-Kampagne rockt das Multitalent ebenso.
Harris Reed – Panta rhei
Wir haben während dem Lockdown eine Sprachlern-App runter geladen und danach nie mehr benutzt. Harris Reed hat zur gleichen Zeit in seinem Zuhause mit einfachsten Mitteln eine Modekollektion kreiert und damit seinen Abschluss beim Central Saint Martins College gemeistert. Jetzt wird er mit 26 Jahren Creative Director bei Nina Ricci. Seine genderfluiden Designs kleiden nicht nur Stars wie Harry Styles und Little Nas X, sondern auch den Zeitgeist.
Violet Benson – Meme, Myself & I
Ihr Instagram-Account Daddy Issues ist das Vaterunser für Chardonnay beschwipsten Internethumor. Mit smarten Kommentaren zu Alltagsbeobachtungen hat sich Violet Benson ein Millionenpublikum erscherzt und ist zur groẞen Schwester geworden, die wir uns alle wünschen. Längst hat die ehemalige Buchhalterin als erfolgreiche Internetunternehmerin das Heft in der Hand, unter anderem auch mit ihren Podcasts „Almost Adulting“ und „Hey Besties“.