In einer perfekten Welt würde Vivian Cole rote Rosen für ihre Followers und Geldscheine für den Tierschutz regnen lassen. Die Content Creatorin aus Baden Württemberg wünscht sich mehr Authentizität auf Social Media und dass jeder seinen Teil dazu beiträgt, unsere Welt zu einem schöneren Ort zu machen.
Fotos: © Vivian Cole / Fab4Media
FACES: Wie bist du Influencerin geworden?
Vivian Cole: Nach meiner Teilnahme bei GNTM 2020 hat meine Reise auf Social Media begonnen.
F: Wie sieht dein normaler Arbeitsalltag aus?
VC: Ich arbeite nicht 24/7 als klassische Influencerin, da meine Weiterbildung im Bereich der holistischen Gesundheit das meiste meiner Zeit einnimmt und ich mir nebenbei etwas aufbaue. Somit sieht jeder Tag anders aus.
F: Wie lange feilst du an einem Foto, bevor du es auf Instagram veröffentlichst?
VC: Mich beschäftigen das Gesamtbild, also der Vibe, und eine persönliche und authentische Caption länger als das Bild oder eine „perfekte“ Bearbeitung selbst. Dafür brauche ich am meisten Zeit.
F: Was machst du in zehn Jahren?
VC: In zehn Jahren habe ich ein Buch geschrieben, spreche vor und zu Menschen auf Bühnen und habe mir ein großes Netzwerk aufgebaut, um mein Wissen und meine Erfahrungen für große und positive Veränderungen zu nutzen.
F: Ein Vorurteil über Influencer und Influencerinnen, das gar nicht stimmt? Und eines, das wahr ist?
VC: Ein Vorurteil, was meiner Meinung nach leider stimmt, ist, dass deine Relevanz unter InfluencerInnen leider immer noch stark von deiner Followerzahl und Reichweite abhängig ist. Also, dass du erst relevant oder wichtig genug bist, gesehen zu werden, wenn du 200k+ Follower hast. Ein Vorurteil, das nicht stimmt, ist, dass jede InfluencerIn oberflächlich ist und nur in Luxus und Perfektion lebt oder leben möchte.
„Ich wünsche mir mehr Anonymität, wenn ich um fünf Uhr morgens im Club nach einem Bild gefragt werde und aussehe, als hätte ich gerade fünf Pamela-Reif-Workouts hingelegt.“
F: Was ist deine Definition einer InfluencerIn?
VC: Eine InfluencerIn ist eine Persönlichkeit, die sich in den sozialen Medien eine Community aufgebaut hat und sich mit dem Vertrauen dieser für seine persönlichen (und individuellen) wichtigen Themen und Interessen einsetzt. Jemand, der andere auf seine eigene Art und Weise inspiriert und seine Stimme nutzt.
F: Wen stalkst du selbst auf Instagram?
VC: Ich stalke meist nur den neuesten Tea auf Social Media oder schaue bei alten Bekannten vorbei, um zu sehen, was sich mit der Zeit verändert hat.
F: Das schönste Kompliment, das du je für deine Arbeit erhalten hast?
VC: Das schönste Kompliment, das ich je erhalten habe, war, dass ich mit meiner Arbeit und meinen Ansätzen geholfen habe, einzelne Leben positiv zu verändern und Hoffnung zu schenken.
F: In welchen Momenten wünschst du dir mehr Anonymität?
VC: Wenn ich um fünf Uhr morgens im Club nach einem Bild gefragt werde und aussehe, als hätte ich gerade fünf Pamela-Reif-Workouts hingelegt.
F: Was beschäftigt dich gerade am meisten?
VC: Mich beschäftigt aktuell und schon sehr lange, wie miteinander in den sozialen Medien umgegangen wird.
F: Worauf bist du besonders stolz?
VC: Ich bin besonders stolz auf meine gesamte Arbeit im Bereich Mental Health: meine Schmuckkollektion, Teil von großen Podcasts und Interviews zu sein, mit Mental-Health-Organisationen zu arbeiten und generell eine Stimme für ein solch wichtiges Thema zu sein.
F: Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest?
VC: Ich würde das Bildungssystem so verändern, dass Bildung für jeden Menschen gleichermaßen zugänglich und möglich ist. Ich würde in der Schule mit Fächern und Werten arbeiten, die Heranwachsenden eine tatsächliche Grundlage für eine gute Zukunft bieten, unabhängig von ihrem Status.
F: Wer ist dein Vorbild?
VC: Ich selbst habe keine richtigen Vorbilder, eher Menschen, deren Arbeit mich sehr inspiriert. Dazu gehören u.a. Dr. Joe Dispenza, Wim Hoff, Lisa Nichols.
F: Was sammelst du?
VC: Ich sammle gerne Screenshots von den liebevollen Nachrichten von Menschen, denen ich bisher helfen konnte und schaue sie mir oft an, wenn ich mich mal nicht gut fühle oder eine Erinnerung brauche, warum meine Arbeit wichtig ist.
F: Welches Erlebnis wirst du nie vergessen?
VC: Die Rückmeldung meiner Community, als ich das erste Mal im TV über meine Erfahrungen mit psychischen Erkrankungen gesprochen habe. So hat alles angefangen, und die Dankbarkeit der Betroffenen und auch Außenstehenden werde ich niemals vergessen.
F: Was wünschst du dir?
VC: 1 Million Euro, die ich dann für Tiere in Not einsetzen kann.
F: Wofür gibst du gerne Geld aus? Wofür nicht?
VC: Ich gebe gerne Geld für Kunst, gutes Essen und Bücher aus, eher weniger für Hype oder Trends, um „cool“ oder „mit dabei“ zu sein.
F: Was sollen die Menschen über dich sagen?
VC: Was Menschen über mich sagen, ist gefiltert durch ihre persönliche Wahrnehmung der Welt. Vielmehr möchte ich einfach nur für meine Authentizität und als meine eigene Referenz für das, worüber ich spreche, stehen.