Als wären ihnen Bühne und Leinwand nicht genug, eröffnen immer mehr Stars ihr eigenes Restaurant. Wir wissen, bei welchen Celebs Sie was Ordentliches serviert bekommen: in den Restaurants von Schauspielern.
Wenn’s mit der Musik- oder Schauspielkarriere mal nicht mehr so rund läuft oder man schon alle erdenklichen Preise abgesahnt hat, suchen viele Stars nach neuen Herausforderungen. Einige schaffen sich Nachwuchs in der Grössenordnung einer Fussballmannschaft an, andere versuchen sich in der Modeindustrie. Aber die richtig coolen, die legen sich ein Restaurant zu. So wie die Blues Brothers, die nun mit frittierten Kartoffelstäbchen statt mit Vinyl-Platten ihre Brötchen verdienen, oder Michael Jordan, der definitiv seine besten Jahre als Profisportler hinter sich hat und sich jetzt dem Verkauf von saftigen Spareribs und Steaks widmet. Aber natürlich geben sich Jordan und Co. nicht mit einer Burgerbude oder einem Steakhouse von der Stange zufrieden. Da muss was Einzigartiges und Aussergewöhnliches her, so einzigartig und aussergewöhnlich wie die Besitzer selbst. Ob’s jetzt nun die Einrichtung ist, natürlich pompöser als in irgendeinem anderen Restaurant, oder das äusserst kreative Ladenkonzept – Jon Bon Jovi hat sich da was ganz besonderes ausgedacht – die Stars haben jede Menge Ideen, wie sie aus ihrer Gastwirtschaft eine wahre Goldgrube machen. Wir haben die spektakulärsten Celeb-Restaurants für Sie zusammengesucht.
House of Blues
Von Dan Aykroyd und James Belushi, an mehreren Orten in den USA
Wenn jemand ein House of Blues eröffnen darf, dann sind es die Blues Brothers. Dan Aykroyd und James Belushi haben aber nicht nur ein Blues-Restaurant, sondern gleich eine ganze Restaurant-Kette gegründet. Und das erst noch im Namen des Herrn. Von Las Vegas über Dallas bis nach Boston erstreckt sich der Duft von saftigen Burgern und der Sound von packendem Blues aus dem Restaurant der Blues Brothers. Die in den ganzen USA verteilten Burgerbuden erinnern ein bisschen an Blues-Tempel: Die Stuckatur an den Decken zeigt Reliefs legendärer Musiker, im hauseigenen Shop gibt’s jede Menge House-of-Blues-Gear zu kaufen und serviert werden – na was schon – Burger mit Fritten, Chicken Wings und Tacos. Das Sahnehäubchen obendrauf ist aber die Live-Musik. Was wäre ein House of Blues schon ohne authentische Gitarrenklänge im Blues-Schema. Blues-Brothers-Fans können nun nur noch hoffen, dass DIE Band irgendwann selbst wieder auf die Bühne steigt und ein „Sweet Home Chicago“ zum Besten gibt, während man sich mit einem fetten Burger den Rest gibt.
Soul Kitchen
Von Jon Bon Jovi in Red Bank, New Jersey
Das Restaurant von Jon Bon Jovi verfolgt eine sehr eigenartige, aber durchaus menschenfreundliche Philosophie. Preise gibt es auf den Menu-Karten keine. Wer sich für eines der „Organic-Meals“ im Soul Kitchen entscheidet, darf sich den Preis für das Menü selbst aussuchen. Reichen die paar Dollar im Portemonnaie nicht ganz aus, kann man sein Essen quasi erarbeiten und als freiwilliger Helfer der Soul-Kitchen-Crew unter die Arme greifen. Man darf aber auch mehr als nötig für sein Menü bezahlen, das nennt sich dann liebevoll „helping to feed your neighbor“. Ein äusserst solidarisches Konzept. Die „Wir haben uns alle lieb“-Philosophie im Soul Kitchen geht aber noch weiter: Wer Glück – oder vielleicht auch Pech – hat, wird an einen Tisch mit wildfremden Personen gesetzt. Das ist Bon Jovis persönlicher Tritt in den Hintern, um neue Bekanntschaften zu machen. In diesem Restaurant hat man sich aber nicht nur gegenseitig gern, sondern auch Natur und Umwelt werden in den Kreis der Liebe miteingeschlossen. Deshalb werden vorwiegend fair produzierte Nahrungsmittel verarbeitet, und im besten Fall nutzt die Küche für ihre typisch US-amerikanische Kost das, was der hauseigene Bio-Garten so hergibt. Wer hätte gedacht, dass sich unter der harten Rocker-Schale ein derart weicher Kern verbirgt…
40/40 Club
Von Jay-Z in New York
Der Name des Clubs hat weder was mit Beyoncés Alter, noch der maximalen Besucheranzahl zu tun, sondern ist eine Hommage an die vier Baseball-Spieler Jose Canseco, Barry Bonds, Alex Rodriguez und Alfonso Soriano, die innerhalb einer Saison insgesamt 40 Homeruns erzielten und 40 Bases gestohlen haben. Baseball-Kenner wissen, wovon die Rede ist. Ansonsten hilft Wikipedia gerne weiter. Das 40/40-Sportsbar-Imperium hat Jay-Z nicht alleine aufgebaut, sondern hat sich mit Juan Perez einen Partner zugelegt. 2003 öffnete der 40/40 Club erstmals seine Tore – was die Gäste seither an der 6 West 25th Street in New York vorfinden, kann nur aus den Wünschen und Träumen eines Hip-Hop-Rappers entstanden sein. Champagnerturm, mit Leder bezogene Wände, Marmortreppen, Flatscreens, wo auch immer der Blick hinfällt, und eine Hall of Fame zu Ehren der vier 40/40-Spieler. Kurz: Es schimmert, glitzert und glänzt in Jay-Z’s Club von oben, unten, rechts und links. Und selbst wenn man keine der fünf VIP-Lounges oder die Private-Lounge reserviert hat, fühlt man sich im 40/40 Club wie ein Halbgott.
The Cutting Room
Von Chris Noth in New York
Seit Chris Noth das Restaurant The Cutting Room 1999 mitten in New York City eröffnete, sind dort Stars wie Chris Rock oder Norah Jones die Bühne rauf und runter gelaufen. Schon praktisch, wenn man sein Celebrity-Vitamin-B nutzen kann. Mal ganz abgesehen von den grossen Stars der Musik- und Schauspiel-Szene, die gerne mal einen Fuss in Mr. Bigs Restaurant setzen, um einen frischen Southwest Chicken Salad oder einen 24th Street Burger zu vertilgen, treten im The Cutting Room beinahe täglich mehr oder weniger bekannte Musiker auf. Ein Abendessen an der 32nd Street ist, nur schon angesichts der vielseitigen und landestypischen Speisekarte, in jedem Fall eine gute Idee – möglicherweise springt sogar noch ein Bierchen mit Russel Crowe raus…
The Steak House N.Y.C
Von Michael Jordan in New York City
Warum müssen alle Celeb-Restaurants bloss in New York sein? In Michael Jordans Fall wäre es doch irgendwie auch sehr naheliegend, wenn der ehemalige NBA-Spieler sein Steakhouse in Chicago eröffnet hätte. Aber anscheinend fühlt er sich mit seiner Heimatstadt wesentlich mehr verbunden als mit den Chicago Bulls… Man kann es ihm aber nicht verübeln, die Location ist einmalig: Michael Jordans Steakhouse befindet sich nämlich auf dem Balkon des Grand Central Terminals, mitten im Geschehen. Logenplatz nennt man das! Deshalb wurde das Interieur auch entsprechend gestaltet. Es hat irgendwie was von einem Speisewagen aus dem frühen 20. Jahrhundert. Bevor man sich aber in den Bildern von alten Lokomotiven und im Bahnhoftreiben verliert, lohnt sich ein Blick in die Karte. Von Gorgonzola-Fondue – wäre spannend herauszufinden was die New Yorker so unter Fondue verstehen – über Lobster mit Cocktail-Sauce bis zum Big „Bull“ Burger gibt’s in Michael Jordans Restaurant weit mehr als nur saftige Steaks auf den Teller. Der Knabberspass hat allerdings seinen Preis…
Nobu
Von Robert De Niro in New York City
Nein, Robert De Niro hat sich nicht urplötzlich den Künsten des Sushirollens gewidmet. Der Chef am Herd, oder vielmehr am Reiskocher, ist im Nobu – der Name verrät es schon – der Japaner Nobu Matsuhisa. Zusammen mit DEM New Yorker schlechthin hat sich der Sushi-Koch zusammengetan und 1994 das erste Nobu gegründet. Dass De Niro weder in der Küche noch als Servierkraft im Nobu unterwegs ist, das sollte wohl jedem klar sein. Seine Aufgabe umfasst eher diese des stillen Mitinhabers mit einem äusserst lukrativen Namen – mal rein werbetechnisch gesehen. De Niro hin oder her, Nobu Matsuhisas Kochkünste sollen grandios sein. Soviel verrät schon mal die Speisekarte: Donburi, Udon-Nudeln und Sushi, Chef Matsuhisa hat so ziemlich jedes Gericht aus der japanischen Küche drauf. Und die schmeckt: Denn aus dem Sushi-Restaurant in New York ist mittlerweile eine grosse Restaurant-Kette geworden, die ihre Röllchen und rohen Fischtranchen auf der ganzen Welt serviert. Es muss also nicht zwingend ein Trip nach New York sein, um in einem der besten Sushi-Restaurants zu dinieren. Vegas oder Melbourne würden völlig ausreichen…
Bedford Post Inn
Von Richard Gere in Bedford, New York
Richard Gere und ein Burgerschuppen? Damit hätte er in „Pretty Woman“ Julia Roberts ganz sicher nicht rumgekriegt. Das Bedford Post Inn in Bedford New York ist da wohl eher seine Liga. Zusammen mit Carey Lowell und Russell Hernandez hat sich der Hollywood-Star 2007 der Aufgabe gewidmet, die historische Herberge aus den 1860er Jahren zu renovieren und wieder auf Vordermann zu bringen. An Kapital, um in den einen oder anderen Holzbalken und literweise Farbe für einen neuen Anstrich zu investieren, fehlt es Gere ja nicht. Heute kann man im Bedford Post Inn zwischen zwei Restaurants aussuchen: Im The Barn lässt es sich in rustikaler Atmosphäre bei flackerndem Feuer gemütlich brunchen, und im Campagna werden aus Erzeugnissen aus dem eigenen Garten und der Region von Chefkoch Michael White die ausgefallensten Menus gezaubert. Wenn es Speis-und-Trank-technisch etwas zu viel war: Im Bedford Post Inn steht das bequeme Bettchen für das Verdauungsschläfchen schon bereit… Die Übernachtungskosten sind im Menü aber nicht inbegriffen – nicht, dass Sie sich da noch falsche Hoffnungen machen.
Wahlburgers
Von Donnie, Paul und Mark Wahlberg in Boston
Die drei Gebrüder Wahlberg leben quasi den amerikanischen Traum: berühmt, eine eigene Burgerbude, die regelrecht von hungrigen Mäulern mit dicken Bäuchen überrannt wird, und eine dazugehörige Reality-Soap, wo man den Wahlberg-Jungs bei ihrem Projekt „Burgerbraten 1.0“ über die Schultern schauen kann. Obs nun an Marks Mukis, Mama Wahlbergs leckeren Rezepten oder dem coolen, ami-typischen Ladenkonzept liegt, jedenfalls stehen die Leute Schlange, um einen BBQ Bacon Burger – ist übrigens Donnies Favorit – oder eines der leckeren Sandwiches zu vertilgen. Und falls Sie mal zufällig in Boston sind und ein schwarzer Van mit einem Foto der drei Wahlberg-Brüder drauf an Ihnen vorbei düst: Das wäre dann das Wahlburgers-Mobile. Dort gibt’s die leckeren Dishes aus dem Hause Wahlberg direkt von den Rädern auf die Hand. Wir wünschen guten Appetit.
Southern Hospitality
Von Justin Timberlake in New York
Zusammen mit seinem guten Freund Trace Ayala und Unternehmer Eytan Sugarman gründete Justin Timberlake 2007 das Restaurant Southern Hospitality. Damit wollten die drei Jungs eine kleine Südstaaten-Oase mitten in New York schaffen, wo man sich noch mit „Sir“ und „M’am“ grüsst und deftiges BBQ auf den Tisch kommt. So heiss begehrt die Platten von Mr. „Sexy Back“ sind, so umkämpft sind auch die Tische im Southern Hospitality, denn wahrscheinlich jeder hofft insgeheim auf ein spontanes „Meet-and-Greet“ mit dem Superstar. Doch bereits zwei Jahre nach der Eröffnung ist leider auch der letzte Funken Hoffnung, dass man im Südstaaten-BBQ-Restaurant auf Timberlake selbst trifft, erloschen: 2009 hat Justin Timberlake seinen Anteil abgetreten und waltet nun nicht mehr als Mitinhaber, sondern als Co-Creator. Was das auch immer heissen mag…