FÜR
1. Wer nach einer Pizza sucht, findet sie von Delhi über Doha bis Duisburg und Dietlikon…
2. …und wird praktisch überall für weniger als 20 Euro satt (meistens deutlich weniger).
3. Unterm Strich besteht der Mafiakuchen aus wenig mehr als Brot und Käse. Absoluter Minimalismus, in einer Art zur Kunstform perfektioniert, wie das wohl nur die Italiener hinkriegen.
4. Who the hell is Knigge? Mit den Händen essen, ist eine höchst sinnliche Sache. Für die Pizza lassen wir das Besteck selbst im Sternetempel liegen.
5. Jene verkaterten Schon-bald-Sonntagmittage, an denen wir im Kühlschrank neben der Milch ein Stück kalte Margarita vom Vorabend entdecken.
GEGEN
1. Weisse Weste? Vergessen Sie es: Käsefäden bis nach Palermo. Tomatensauce, herunterpurzelnde Champignons – die Todfeinde einer sauberen Garderobe.
2. Manche weitherum etablierte Kreationen grenzen an kulinarische Schwerverbrechen. Das möchtegern-exotische Eighties-Relikt Hawaii mit Dosenananas. Die Döner-Pizza. Und alles mit Rucola.
3. Die aussichtslose Debatte, welches nun die beste ist.
4. Die noch aussichtslosere Debatte über die Gütekriterien. Brotig-luftiger Rand oder knusprig-dünn wie Knäckebrot? Dick belegt quer durch alle Lebensmittelsparten oder sparsam verstreuter Belag?
5. Schliesslich ist die Pizza ein Opfer des eigenen Erfolgs – denn auf ihr klebt auch immer so ein wenig der Nimbus der 0815-Notlösung.