Das DA Z – Digital Arts Zurich Festival widmet sich gesellschaftlich relevanten Beiträgen der digitalen Kultur. Neu ist Mercedes-Benz als Leading Partner dabei. Anne Vieth, Leiterin der Mercedes-Benz Art Collection verriet uns, was die Mercedes Benz Kollektion ausmacht und worauf sie sich am DA Z freut. Wenn du dir das auch vor Ort anschauen willst, dann lohnt sich eine Teilnahme an unserem Wettbewerb.
FACES: Warum hat Mercedes-Benz bereits im Jahr 1977 seine Art Collection gegründet?
Anne Vieth: Unsere Kunstsammlung wurde 1977 mit der Idee gegründet, Kunst in den Arbeitsalltag der Mitarbeitenden zu integrieren. Auch heute ist ein großer Teil unserer Sammlung an den verschiedenen Standorten von Mercedes-Benz zu sehen, zum Beispiel in Stuttgart, Berlin oder Sunnyvale in den USA. Wir möchten unserem Publikum Einblicke in künstlerische Lebenswelten ermöglichen, die Auseinandersetzung mit Neuem fördern und vor allem zum Austausch über das Gesehene anregen – innerhalb und außerhalb des Unternehmens.
F: Was zeichnet die Collection aus?
AV: Unsere Sammlung ist sehr hochwertig und von kunsthistorischer Tiefe. Sie hat sich über vier Jahrzehnte hinweg stetig weiterentwickelt und umfasst heute rund 3’000 Werke von über 800 internationalen Künstlerinnen und Künstlern. Damit zählt sie zu den bedeutendsten Unternehmenssammlungen in Europa. Die Werke der Mercedes-Benz Art Collection reichen von der klassischen Moderne bis zur Gegenwart. Dabei basiert die Sammlung nicht auf dekorativen oder spekulativen Prinzipien, die auf Preissteigerungen abzielen. Vielmehr kann sie als „museal“ beschrieben werden, was sich auch in den zahlreichen Leihanfragen widerspiegelt, die wir von internationalen Museen bekommen. Und auch das Thema Diversität spielt in unserer Sammlungspraxis eine entscheidende Rolle: Uns ist es sehr wichtig, internationale Künstlerinnen und Künstler zu fördern, um so die Vielfalt der Kulturen, Orientierungen und Ansichten in unsere Sammlung und damit in die Unternehmenskultur zu integrieren.
F: Die Zeiten ändern sich, und immer mehr digitale Arbeiten entstehen. Wie integrieren Sie solche Arbeiten in die Sammlung?
AV: Auch hier schauen wir, welche Positionen sich auf sinnvolle Weise an die Sammlungsgeschichte anknüpfen lassen. Gesellschaftlich relevante Diskurse spielen für uns dabei eine wichtige Rolle. Das gilt auch für neue Technologien in der Kunstszene. Manfred Mohr etwa zählt zu den Pionieren digitaler Kunst in Deutschland. Seine ersten computergenerierten Plotterzeichnungen sind bereits 1969 entstanden. Ab Mitte November zeigen wir einige seiner Arbeiten in unserer Sammlungspräsentation „Now on View“ im Mercedes-Benz Museum in Stuttgart. Die dort ausgestellten Werke aus den frühen 1980er-Jahren wurden schon damals von der Art Collection gekauft. Uns ist es nach wie vor wichtig, weitsichtig zu agieren.
„Wir bringen Menschen aus verschiedenen Arbeits- und Lebenswelten Dank der Innovationskraft von Kunst zusammen.“
F: Wie nützen Sie die Kooperation mit dem DA Z Digital Arts Zurich Festival?
AV: Ich freue mich sehr auf den Besuch des Festivals, da ich dort viel Neues entdecken, lernen und für die Art Collection nutzen werde. Und das ist in der Regel der Mehrwert solcher spannenden Kooperationen, in denen es um die Unterstützung von Kunst und Kultur geht. Sie ermöglichen es, Perspektiven auszutauschen, den Horizont zu erweitern und Synergien zu schaffen. Dies ist zugleich ein Leitgedanke unserer Arbeit als unternehmenseigene Kunstsammlung: Wir bringen Menschen aus verschiedenen Arbeits- und Lebenswelten Dank der Innovationskraft von Kunst zusammen.
F: Können Sie uns mehr zu den am DA Z präsenten Werken von Terra0 und den NFT Collectibles erzählen?
AV: Mit den NFT Collectibles und digitalen Kunstwerken haben meine Kolleginnen und Kollegen von Mercedes-Benz NXT das Markenerlebnis von Mercedes-Benz um eine neue Facette bereichert. Ein Beispiel ist die Kollektion „Maschine“ mit dem Künstler Harm van den Dorpel, die die Wahrnehmung der Bewegung und Geschwindigkeit von Speichen interpretiert. Die aktuelle digitale Kunstkollektion „Symbiosis“ wurde gemeinsam mit Roope Rainisto ins Leben gerufen. „Symbiosis“ befasst sich mit der Beziehung zwischen Mensch und Maschine und wie die KI diese interpretiert. Beide Kollektionen werden auf der DA Z ausgestellt und können als NFT erworben werden. Für mich sind das wirklich spannende Beispiele, wie Kunst auch im direkten Bezug mit unserer Marke und unseren Produkten, die als Inspirationsquelle dienen, stattfindet.
F: Und warum begeistert Sie terra0?
AV: Wir haben dieses Jahr ein Werk der Künstlergruppe für die Mercedes-Benz Art Collection angekauft. Bei der Arbeit „Conditional Power“ handelt es sich um ein NFT-basiertes Werk, das in seiner Idee und Handhabung als konzeptuelles Kunstwerk gelten kann. Wir haben bei diesem Ankauf ein NFT erworben und zugleich ein physisches Exponat, nämlich einen gerahmten Druck, der ein Stück des bedrohten Grönland Eises und folgenden Text abbildet: „If the Greenland Surface Melt Extent surpasses 1.6 million square kilometers, this NFT burns itself.“ Somit beschreibt das Kunstwerk seinen Inhalt selbst. Seine Existenz ist aufs Engste mit der aktuellen globalen Erwärmung und der Klimakrise verbunden. Wir als Kunstsammlung sind verpflichtet, das physische Exponat des NFTs zu verbrennen, wenn sich das NFT aufgrund der eingetretenen Bedingungen selbst zerstört hat. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Fall nicht eintreten wird. Gleichzeitig macht diese kluge Arbeit deutlich, welchen Stellenwert Nachhaltigkeit für unsere Zukunft hat.
Das DA Z Festival 2024 zeigt zahlreiche nationale und internationale KünstlerInnen an verschiedenen Standorten in Zürich
Gewinnspiel:
Wenn du dich nicht auf dein Glück im Wettbewerb verlassen willst, gibt’s hier Tickets.
Mehr Kunst, bitte: Wir haben mit der Kuratorin des Kunstmuseum St. Gallen gesprochen.