Ginny Litscher ist nicht nur eine Künstlerin, sondern ein echtes Original – voller Leidenschaft, Humor und unkonventioneller Ideen. Im exklusiven Interview mit FACES gewährt sie uns einen Blick hinter die Kulissen ihrer künstlerischen Welt. Ginny erzählt, wie sie mit Kritik umgeht, warum Picasso nicht ihr Ding ist und was bei ihrer idealen Kunstparty nicht fehlen darf. Neugierig? Dann schnapp dir ein Glas Absinth und lies weiter – dieses Interview wird dich garantiert zum Lachen bringen und vielleicht sogar ein bisschen inspirieren.
FACES: Wie würdest du den Stil deiner Kunstwerke in drei Worten beschreiben?
Ginny Litscher: Detailliert, aufwendig, eigenwillig.
F: Gibt es ein bestimmtes Ereignis oder eine Phase in deinem Leben, die deine Kunst besonders stark beeinflusst hat?
GL: Eigentlich begleitet mich die Kunst mein ganzes Leben. Seit ich denken kann, habe ich gebastelt, gemalt oder gezeichnet. Es ist die Konstante in meinem Leben – und das spiegelt sich auch in meinen Arbeiten wider.
F: Was war das erste Kunstwerk, das du jemals verkauft hast, und wie hat sich das angefühlt?
GL: Das erste Kunstwerk, das ich verkauft habe, war bei meiner ersten Ausstellung, als ich 13 Jahre alt war. Fast alle meine Werke wurden verkauft – das war ein unglaublich tolles Gefühl! Aber eigentlich begann alles noch früher: Als ich noch jünger war, durfte ich mit meiner Mutter auf ihrer Ausstellung begleiten. Dort gab es eine „Kinderecke“, in der ich meine Bilder verkaufen konnte. Und stell dir vor, jedes Bild ging für 100 Franken weg. Ziemlich cool, oder?
F: Wie reagierst du auf Kritik an deiner Arbeit? Hat sich deine Herangehensweise an Kritik im Laufe der Zeit verändert?
GL: Für mich gibt es zwei Seiten: die rationale und die emotionale. Rational gesehen weiß ich, dass Kritik zum Leben gehört und sich mit der Zeit relativiert. Geschmäcker sind eben unterschiedlich, und das ist auch gut so. Doch emotional? Da bin ich ein Mensch, der einen Raum schaffen will, in dem sich Gleichgesinnte finden können – ein Ort, an dem sie sich verstanden fühlen. Wenn das nicht gelingt und jemand meine Arbeit kritisiert, trifft mich das. In solchen Momenten muss ich mir ins Gedächtnis rufen: Man kann es nicht allen recht machen – und das ist völlig in Ordnung.
F: Wenn du zurückblickst, gibt es etwas, das du in deiner Karriere anders gemacht hättest?
GL: Klar, es gibt immer Dinge, die man im Nachhinein besser hätte machen können. Aber ohne diese Fehler hätte ich nicht gelernt, was ich heute weiß. Das Leben ist ein ständiger Lernprozess, und genau das macht es auch spannend.
F: Welche Projekte oder Ideen hast du für die Zukunft, auf die du dich besonders freust?
GL: Ich freue mich riesig darauf, meine neue Arbeit auf der London Fashion Week zu zeigen. Und ehrlich gesagt, bin ich begeistert von jedem neuen Projekt, das ich angehe. Die Zusammenarbeit mit anderen KünstlerInnen und kreativen Köpfen gibt mir jedes Mal einen neuen Kick.
F: Wenn du deine Kunst als eine Party beschreiben müsstest – welche Getränke würden serviert, welche Musik würde laufen und wer wäre der DJ?
GL: (lacht) Da gibt’s viel Gelächter und Absinth im Überfluss! DJ wäre niemand Geringeres als Courtney Love. Am liebsten hätte ich einen Live-Act, der richtig skurril und einzigartig ist. Und wenn FACES dabei ist, kann die Party ja nur ein Erfolg werden!
F: Was war das verrückteste Kompliment, das du jemals für eines deiner Werke bekommen hast? Und welches war das absurdeste Feedback?
GL: Das absurdeste Feedback? Jemand meinte, mein Werk sehe aus, als ob ein Burgfräulein langsam in der heutigen Zeit ankommt. Ganz ehrlich? „Not OK!“, aber es hat mich trotzdem zum Lachen gebracht.
F: Gibt es einen berühmten Künstler oder eine Künstlerin, dessen oder deren Werk du insgeheim nicht leiden kannst, auch wenn du es niemals zugeben würdest?
GL: Ich bin kein Fan von Picasso, und ja, ich gebe das offen zu. Für mich ist seine Kunst eine Art „Mansplaining“ in der Kunstwelt – und das ist einfach nicht mein Ding.
F: Stell dir vor, eines deiner Kunstwerke würde plötzlich zum Leben erwachen – was wäre das Erste, was es zu dir sagen würde?
GL: (lacht) Es würde wahrscheinlich sagen: „Es reicht langsam! Die Schichten bröckeln schon ab. It’s a wrap!“
F: Hast du jemals einen Pinselstrich gesetzt und dann sofort das Bedürfnis verspürt, ihn rückgängig zu machen? Wenn ja, wie gehst du mit solchen Momenten um?
GL: Ständig! Aber genau diese Momente machen meine Lernkurve aus. Ohne diese kleinen Fehler würden meine Bilder zu steif wirken. Ich glaube, das hat viel mit meiner Lebenseinstellung zu tun: Fehler sind erlaubt, und man kann immer drüber malen. Egal ob im Beruf oder im Leben – ich experimentiere gerne ohne Angst.
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Fotos: © Ginny Litscher