Dürfen wir vorstellen? Diese Persönlichkeiten rocken zurzeit unsere Welt.
Empress Of
Tanz im Glanz
Sie regiert jetzt ihr ganz eigenes Königreich. Und wir beugen noch so gerne für Empress Of unser Knie, wenn uns das an ihre rauschenden Hofpartys bringt. Zum lasziven Electro-Pop der Sängerin will man sich auf dem Dancefloor das Blut so heiß tanzen, dass nur noch der schwere Atem des Gegenübers für Abkühlung sorgt. Drei Alben lang war Lorely Rodriguez im Dienst der Plattenfirma XL Recordings tätig. Mit der Fremdherrschaft ist es jetzt vorbei: Für ihren nächsten Longplayer „For Your Consideration“ gründete Empress Of ihr eigenes Label Major Arcana.
Ilona Hartmann
Fomo? Gut so
In Ilona Hartmanns neuem Buch „klarkommen“ passiert nicht viel. Doch wer es nicht liest, verpasst Großes. Ihren zweiten Roman nutzt die Autorin für eine Ode ans Unaufgeregte. Kompakt formuliert, humorvoll und empathisch zieht die 34-Jährige aus eigenen Erfahrungen: Ein Landei schlägt in der großen Stadt auf, und plötzlich scheint das Leben in jeder Ecke zu brutzeln. Doch der ständigen Angst vor dem Verpassen stellt die Deutsche den Frieden mit der Überforderung gegenüber. Coming of age by staying on the couch: Auch so geht Jugend – und das ist okay.
Omar Victor Diop
Geschichtsprächtig
Als Botschafter Afrikas reist Omar Victor Diop durch die Welt – und durch die Zeit. Für seine Porträt-Reihe „Diaspora“ inszeniert sich der Fotograf als Leinwand, auf der sich die bewegte Geschichte des Kontinents durch farbenprächtige Uniformen und Gewänder abspielt. Und für das Projekt „Being There“ crasht der Senegalese Schnappschüsse der weißen US-Mittelklasse aus den 1950er Jahren. Politik und Ästhetik verschmelzen in Kunstwerke, die sich aktuell in den Galerien von Berlin und Genf sowie dem neuen Fotobuch von Louis Vuitton bestaunen lassen.
Zendaya
Game, Set, Watch!
Im Blockbuster „Dune: Part Two“ steht Zendaya in der Wüste. Doch ihre Karriere befindet sich in Hochblüte. Mit seiner Fortsetzung hat sich die Sci-Fi-Romanverfilmung endgültig als das „Star Wars“ dieser Generation etabliert, und Zendayas charismatische Rebellenkriegerin ist das heimliche Herzstück hinter dem optischen Spektakel. Für ein solches sorgt sie mit ihren Outfits auf der aktuellen Pressetour, die ihrem neuen Film „Challengers“ gilt. Als Tenniscoach in einer Dreiecksbeziehung landet der „Euphoria“-Star erneut ein Ass auf dem Hollywood-Court.
Jenny Slate
Mom Jokes
Als ihr vor Jahren bei der Ausstrahlung von „Saturday Night Live“ aus Versehen ein „Fucking“ entrutschte, sah man es sofort im Gesicht von Jenny Slate: Soeben hatte sie ein großes Glas Eiswasser über ihre Karriere gegossen. Doch inzwischen brodelt es längst wieder für das Ausnahmetalent. Mit ihrem Animationsfilm und Herzensprojekt „Marcel the Shell with Shoes On“ war sie für den Oscar nominiert, und für ihr neues Comedy-Special „Seasoned Professional“ feiern wir Jennys unverblümten Blick auf ihre frische Mutterschaft. That’s how you f’n do it.
Yaroslava Mahuchikh
Im Höhenflug
Ihre Heimat wird vom Krieg zerrissen. Trotzdem bricht Yaroslava Mahuchikh reihenweise Rekorde. Während in ihrem Zuhause Dnipro-Raketen niedergehen, schreibt die Ukrainerin als eine der besten Hochspringerinnen Geschichte und hat in den vergangenen Monaten kaum ein Turnier ohne Medaille verlassen. An den vergangenen Olympischen Spielen von Tokio gewann die Athletin Bronze. In diesem Sommer will sie in Paris höher als alle anderen steigen und am Ende ganz oben auf dem Podest stehen. Wir hoffen auf einen der inspirierendsten Momente dieser Wettkämpfe.
Adrian Appiolaza
Ciao, Mad Lad
Er kam für den Rave. Er blieb für die Mode. Als junger Mann verließ Adrian Appiolaza seine Heimat Buenos Aires und tauchte ein in die Partyszene von Manchester. Als er wieder auftauchte, entwarf er als Modedesigner vielbeachtete Stücke für Alexander McQueen, Marc Jacobs und Phoebe Philo. Inzwischen ist aus dem 51-jährigen Argentinier ein Industrie-Veteran geworden, der noch immer von jugendlichem Esprit glüht und scheinbar nicht altert. Genau diese Kombination hat ihm jetzt zum großen Durchbruch verholfen: als neuer Creative Director von Moschino.
Serpentwithfeet
Safe Seducer
In der Bibel soll die Schlange nach ihrer Verführung von Adam und Eva zur Strafe die Beine verloren haben. Im Künstlernamen von Josiah Wise sind sie noch intakt. Doch seine Betörungen zischt der Sänger nicht listig, sondern lustvoll in Falsetto und flirrenden R&B-Beats. Musikalisch von der Gospelmusik seiner Kindheit geprägt, vereint der Amerikaner die heiligen Chöre mit seiner queeren Identität. Das jüngste Resultat dieser erotischen Meditationen ist das Album „Grip“. Und von Songs wie „Safe Word“ würden auch wir uns aus dem Garten Eden locken lassen.
Keith Lee
Hungry for More
Wenn Keith Lee ein Lokal betritt, beginnt für deren Chefs ein neues Leben. Um etwas gegen seine Schüchternheit zu tun, begann der ehemalige MMA-Kämpfer auf TikTok, seine Restaurantbesuche zu bewerten. Inzwischen ist der 27-Jährige Social Medias populärster Kulinarik-Kritiker: nahbar, unbestechlich und mit einer Auswahl von Locations, die nicht auf Hypes setzt, sondern der Burgerbude um die Ecke ein Millionenpublikum beschert. Und das nicht nur am Handy: Dank dem „Keith Lee Effekt“ verwandelt sich für gut befundene Betriebe das Bratfett oft in Gold.
Stefan Janoski
Rollin’, Relaxin’
Im Sneaker-Business ist Stefan Janoski ganz oben angekommen: Menschen tragen mit seinen Modellen keine Turnschuhe, sondern Janoskis. Mit der Design-Linie für Nike setzte er durch Minimalismus und Zeitlosigkeit neue Maßstäbe, doch musste sich der Pro-Skateboarder damit erst beim Entwicklungsteam des Sportmultis durchsetzen. Dass ihm dabei sein strahlendes Lächeln nicht entglitt, gilt als gesichert. Alles, was der Amerikaner tut, geschieht mit maximaler Entspanntheit. Und genau das macht ihn weit über die Szene hinaus zum sympathischen Charismatiker.
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