Schlechtes Wetter, Langeweile? Dann ab ins WOW Museum, wo es optische Illusionen schaffen, dass uns endlich mal wieder die Kinnlade runterfällt. Das macht Spaß, das ist Unterhaltung! Alles, was wir zum WOW Museum wissen müssen, verrät uns dessen Gründerin Vanessa Kammermann.
FACES: Woher kam die Idee zum WOW Museum?
Vanessa Kammermann: Das war eine reine Schnapsidee und war ein sehr langer Prozess. Wir haben nämlich sehr lange nach einer eigenen Business-Idee gesucht. Als wir dann vor neun Jahren mit unseren damals drei Kindern durch Neuseeland gereist sind, hatten wir eine Menge Spaß im Puzzling Word. Zwei Jahre später erinnerte sich mein Mann daran und meinte, dass ein genau solcher Ort in Zürich fehlte.
FACES: Wie kamst du zum WOW Museum?
Vanessa Kammermann: Wie die Jungfrau zum Kind quasi. Wir hatten die Idee, haben per Zufall die richtige Location gefunden und durch FreundInnen die richtigen KooperationspartnerInnen. Irgendwie kam nach und nach alles wie ein Puzzle zusammen – und schwupps hatten wir nach zwei Jahren ein Museum und wussten bei der Eröffnung gar nicht, was uns da erwartet…
FACES: Inwiefern ist WOW tatsächlich ein Museum?
Vanessa Kammermann: Wir arbeiten einerseits mit KünstlerInnen zusammen und vermitteln andererseits auch Wissen zu Illusionen in Form von digitalen Guides oder mittels Führungen für Schulklassen, Firmen und Gruppen aller Art – deshalb denke ich schon, dass wir als Museum durchgehen. Illusionen sind ein sehr edukatives, pädagogisch wertvolles Thema, zu dem man sehr viele Dinge über verschiedenen Perspektiven, Sichtweisen und Hintergründe erklären kann. Oder auch darüber, weshalb jeder und jede Dinge anders sieht… Der Stoff geht einem niemals aus!
FACES: Wie oft ändert ihr die Räume, Illusionen und Stationen?
Vanessa Kammermann: Es gesellt sich immer mal wieder ein neuer digitaler Effekt dazu – sei es interaktiv oder AR – oder wir erhalten auch ab und an neue Installationen von KünstlerInnen, die unser WOW Museum dann bereichern. Unser letztes Stück kommt etwa aus New York und stammt von einem sehr bekannten Künstler, der total verrückte Dinge macht.
FACES: Woher kommen die Inspirationen für die unterschiedlichen Stationen?
Vanessa Kammermann: Unser Posten entstehen teilweise aus einer Ping-Pong-Arbeit mit Agenturen und KünstlerInnen – wir kuratieren und sammeln gemeinsam Werke aus aller Welt, die wir auch weiterentwickeln, um möglichst viele WOWs zu kreieren.
FACES: Für wen bzw. welche Art von BesucherInnen ist das WOW Museum gedacht?
Vanessa Kammermann: Wir sehen uns als Museum für alle und sprechen eine Altersgruppe von 4 bis 94 Jahren an. Das ist, so glaube ich, das Spezielle an diesem Thema: Jeder und jede kann sich für Illusionen begeistern.
FACES: Welchen Eindruck möchtet ihr bei den BesucherInnen hinterlassen?
Vanessa Kammermann: Wir wünschen uns, dass jede Besucherin und jeder Besucher auf ihrer bzw. seiner WOW-Reise durchs Museum irgendwann erkennt, dass das Auge tatsächlich das Gehirn mit erlernten Tatsachen überlistet und dass die Dinge oftmals nicht so sind wie sie scheinen. Jeder sieht die Welt anders – und das hat tatsächlich etwas von Paartherapie, weil man sich so die Streiterei spart, hat man diesen Grundsatz einmal verstanden.
FACES: Welche Reaktion deiner BesucherInnen freut dich am meisten und über welche warst du am meisten erstaunt?
Vanessa Kammermann: Die vielen Lacher und lauten WOWs im Museum sind schon der Hammer und tun super gut – da weiß man, wofür man das alles macht. Am Anfang waren das sehr viele überraschende Momente, vor allem, weil nach Corona alle sehr empfänglich waren für Neues. Zwei Situationen sind mir am meisten geblieben: Einmal stand ein älterer Herr im Restaurant auf, kam zu mir an den Tisch und fragte, ob ich die Gründerin des Museums sei. Er schüttelte mir herzlich die Hand und bedankte sich überaus überschwänglich dafür, dass wir so viel Mut gehabt hätten, um Zürich eine so tolle neue Attraktion zu schenken. Ein andermal stand ein älteres Ehepaar vor einer Illusion und hat diese leider nicht so ganz verstanden. Ein jüngeres Paar kam vorbei und erklärte sich die Situation im Nu. Daraufhin hat es auch bei der älteren Dame klick gemacht, ihr Mann schüttelte allerdings nur unverständlich den Kopf, woraufhin sie es ihm erklärte. Dieser Moment war Gold wert: Zwei Generationen, die sich gegenseitig ihre Situation und die Welt erklären und verstehen, dass sie alle die Dinge anders sehen. Genau das ist es, wie im richtigen Leben! Unterschiedliche Generationen sehen die Dinge anders, und wenn man nicht dazwischen vermittelt, besteht eine Menge Unverständnis und Kopfschütteln. Aber sobald sich beide Parteien ihre Welten erklären, kann man herzlich darüber lachen.
FACES: Welche Illusion fasziniert dich persönlich am meisten?
Vanessa Kammermann: Die oben genannte und die mit den bunten Hintergründen im WonderLab, die aufzeigt, dass vor seinem persönlichen Hintergrund jeder die Dinge anders sieht. Eine riesige Erkenntnis, die ich auch während Corona lernen durfte.
FACES: Welcher Posten ist im ganzen Museum dein liebster?
Vanessa Kammermann: Der Infinity-Raum mit seinen 20’000 programmierten LED-Lampen und drei verschiedenen Lichter-Musik-Shows ist schon sehr einmalig und immer wieder faszinierend und ergreifend.
FACES: Was genau ist die City Rally?
Vanessa Kammermann: Wir wollten das Museum gerne erweitern, um den Gästen mehr WOWs zu schenken. Da wir räumlich sehr begrenzt sind, haben wir das WOW Museum quasi outdoor gebracht. Das ist toll und ideal für Geburtstage oder Team-Events auch in großen Gruppen. Interaktiv entdeckt man die schönsten Ecken der Zürcher Innenstadt, lernt Fun Facts und kann je nach Tour noch coole Blicktricks, Fotos und andere lustige optische Illusionen erleben.
FACES: Welchen Preis können TeilnehmerInnen bei der City Rally gewinnen?
Vanessa Kammermann: Wenn sie gegen andere Teams spielen, können sie zeitlich gegeneinander antreten. Am Ende gibt es immer einen großen Schatz zu gewinnen… Mehr verrate ich allerdings nicht!
FACES: Weshalb sollte man sich die City Rally nicht entgehen lassen?
Vanessa Kammermann: Weil es ein einmaliges Erlebnis ist! Die City Rally ist ein interaktiver, lustiger Stadtrundgang am Smartphone für Jung und Alt, wo du beliebig Pausen machen kannst, dazu etwas lernst und jede Gruppe eine andere Route absolviert.
FACES: Welche Challenges erwarten einen auf dieser Outdoor-Rally?
Vanessa Kammermann: Als allerschnellste Rätsel zu lösen! Dabei gibt es Blicktricks, Foto-Challenges, Verstecke zu finden, optische Illusionen zu entdecken und kleine Rätsel unseres Museum-Gnoms Willows zu lösen. Probiert es einfach am besten selber aus!
Challenge accepted? Dann ab zur spannenden Stunde ins WOW Museum in Zürich!
Ob ihr die Räume voller Illusionen und Rätsel selbständig erkundet oder euch von einem Guide führen lässt: Hier verbringt ihr alleine oder im Team stets eine tolle Zeit! Alle Informationen zu Preisen, Führungen und Challenges gibt’s hier.
WOW Museum Zürich
Werdmühlestrasse 10
8001 Zürich
Öffnungszeiten
Montag: 10 bis 20 Uhr
Dienstag: geschlossen
Mittwoch bis Donnerstag: 10 bis 20 Uhr
Freitag: 10 bis 22 Uhr
Samstag: 9 bis 22 Uhr
Sonntag: 9 bis 20 Uhr
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Aufmacherfoto: © Dominic Wenger