Mit ansteckendem Optimismus und klar definierten Werten designen Anaëlle Delassus und Charlotte Westphal angesagte Teile, ohne sich von aktuellen Trends diktieren lassen. Nachhaltigkeit ist bei ihrem Label W1P Studios kein leeres Buzzword. Im Interview erzählen sie, wie sie Diversität und Inklusion umsetzen, warum sie genderfluide Kleidung kreieren und es nicht mehr als zwei Kollektionen pro Jahr braucht. Und warum sie trotz allem die Hoffnung in die Modeindustrie nicht verloren haben.
FACES: Wie habt ihr euren Weg in die Modeindustrie gefunden? Wolltet ihr schon immer Mode designen?
Anaëlle Delassus: Bei mir hat sich der Wunsch schon während der Schulzeit herauskristallisiert. Ich habe angefangen, Nähen zu lernen und habe erste Praktika bei Schneidereien und Modelabels gemacht. Nach dem Schulabschluss habe ich dann eine Ausbildung zur Maßschneiderin absolviert und schließlich Modedesign studiert. Dort habe ich dann auch Charlotte kennengelernt.
Charlotte Westphal: Bei mir war es ähnlich. Ich hatte auch als Teenagerin schon den Traum, in der Mode zu arbeiten und Modedesignerin zu werden. Nach dem Abi habe ich ein UAL-Vorstudium in England gemacht und bin dort auch relativ schnell wieder in der Mode und Textilvertiefung gelandet. Nach verschiedenen Praktika war für mich klar, wenn Mode, dann nur in Berlin. Neben dem Modedesignstudium gemeinsam mit Anaëlle habe ich außerdem als Modejournalistin gearbeitet.
F: Wofür steht der Name W1P Studios? Und wofür wollt ihr als Label stehen?
AD: Unseren Brandnamen haben wir von „work in progress“ abgeleitet. Diesen Ausdruck verbinden wir ganz stark mit unserer Arbeit, da wir besonders auf Nachhaltigkeit, Diversität und Inklusion achten und man hier nie fertig mit der Entwicklung ist, sondern es ein stetiger Prozess ist. Außerdem greifen wir mit unseren Kollektionen oft gesellschaftlich relevante Themen auf, wie zum Beispiel Toxic Masculinity, Burn-Out oder auch Mental Health. Dabei ist unser Anspruch, dass wir selbst zuhören, lernen, uns weiterentwickeln und dann auch Wissen weitertragen.
F: Welche unerwarteten Hürden musstet ihr überwinden, als ihr euer Label gegründet habt?
CW: Wir haben schon im Studium die Idee in Richtung des Labels entwickelt. Als wir gegründet haben, haben wir definitiv den Umfang an Bürokratie unterschätzt. Vor allem auch, wie lange es dauert, interne Strukturen und Abläufe zu entwickeln.
F: Gab es einen ausschlaggebenden Moment, der euch dazu gebracht hat, auf Slow Fashion zu setzen?
AD: Wir haben das Gefühl, dass oft ein totaler Overload entsteht. Brands bringen unzählige Kollektionen im Jahr heraus, insbesondere in der Fast Fashion, allermeistens ohne jegliche Rücksicht auf Qualität, Materialien, Umwelt und die Menschen, die die Kleidung produzieren. Uns ist es daher sehr wichtig, lieber deutlich weniger zu designen, uns Zeit für die Produktentwicklung zu nehmen, das Materialsourcing und auch für den Designprozess selbst. Denn abgesehen von den genannten Gründen, ist es kein Geheimnis, dass viele DesignerInnen Burn-Out bekommen, den Anforderungen an die vielen Kollektionen nicht mehr gerecht werden können und die Kreativität unter dem permanenten Druck leidet. Dieses Gefühl hatten wir schon vor der Gründung und haben uns von Anfang an kritisch damit auseinandergesetzt.
F: Wo produziert ihr und woher habt ihr die Materialien, die ihr nutzt?
CW: Wir produzieren aktuell die meisten Teile bei uns im Studio, so können wir am besten die Qualität und Arbeitsbedingungen festlegen, die mit unseren Werten übereinstimmen. Ansonsten arbeiten wir mit FreelancerInnen und kleinen Produktionen in Deutschland. Bei den Materialien haben wir drei Quellen. Wir nutzen zum einen Second-Hand-Kleidung, die wir upcyclen. So entstehen unsere Unikate. Unsere aktuelle Kollektion „CANVAS“, die wir bei der Berlin Fashion Week präsentiert haben, war zum Beispiel ausschließlich Upcycling. Als weitere Quelle nutzen wir Deadstock von größeren Firmen, daraus entstehen dann unsere limitierten Pieces. Wenn wir wirklich neues Material nutzen, dann achten wir streng auf die Quellen und bevorzugen Bio-Materialien und solche, die sonst auch mit Nachhaltigkeitssiegeln versehen sind. Bei allen Materialien, die wir beziehen, verzichten wir inzwischen auf jegliche Synthetik.
„Wir versuchen, uns nicht zu sehr von kurzlebigen Trends beeinflussen zu lassen.“
F: Beim Browsen auf eurem Shop stößt man auf allerlei Unikate, so zum Beispiel den Zero Waste Bag. Dieser ist aus Deadstockmaterial gefertigt. Was lässt sich sonst noch Tolles aus übrig gebliebenem Material machen, und wie viele eurer Stücke sind aus solchem Deadstock kreiert?
AD: Stoffreste eignen sich im Grunde genommen für alles. Oft haben Deadstockmaterialien nur kleine Fehler. Durch unsere Produktionsweise schneiden wir aber einfach drum herum und können so unsere limitierten Pieces daraus herstellen. Wenn es wirklich nur noch Kleinstreste sind, dann eignen sie sich besonders für Accessoires, aber auch für kleine Details in den großen Kleidungsstücken. Mal ist das Taschenfutter unserer Mäntel aus der Print-Seide, die bei einem anderen Teil übrig geblieben ist. Oder die Kanten der Innenverarbeitung werden mit solchen Stücken eingefasst und bekommen so ihren ganz besonderen und einzigartigen Look.
F: Wie viele Leute sind in W1P Studios involviert?
CW: Aktuell sind das Kern-Team wir beide. Seit etwa einem Jahr haben wir darüber hinaus ganz tolle Praktikantinnen, die uns unterstützen. Ansonsten arbeiten wir immer projektbasiert mit FreelancerInnen und verschiedenen Agenturen zusammen.
F: Ihr dürft so ehrlich sein, wie ihr wollt: Was läuft so richtig falsch in der Modeindustrie?
AD: Ganz klar: Dass es sich aktuell von Fast Fashion, was schon schlimm genug ist, jetzt sogar noch zu Ultra Fast Fashion entwickelt. Bei beidem läuft so viel schief in den Lieferketten, es wird brutal ausgebeutet, ob Mensch oder Natur. Und am Ende wird vor den EndkonsumentInnen noch Greenwashing betrieben. Durch diese Desinformationen entsteht ein völlig verzerrtes Bild, was Mode eigentlich bedeutet und auch kostet.
F: Zurück zu euren drei Grundwerten: Nachhaltigkeit, Diversität und Inklusion. Wie setzt ihr diese konkret um, und was ist am schwierigsten in die Realität umzusetzen?
CW: Nachhaltigkeit wird besonders in jedem einzelnen Kleidungsstück umgesetzt, unter anderem durch Materialauswahl und Produktionsweisen. Diversität und Inklusion versuchen wir umzusetzen, indem wir unsere Kleidung keinem bestimmten Geschlecht zuordnen. Wir sind der festen Überzeugung, dass Kleidung kein Geschlecht hat und alle das tragen sollen, was sie glücklich macht. Dann versuchen wir auch, unsere Designs so zu denken, dass man sie durch Verstellmöglichkeiten immer etwas an den individuellen Körper anpassen kann und das auch über verschiedene Lebensphasen hinweg. Aber: Kleidung für viele verschiedene Personen tragbar zu machen ist auch die größte Herausforderung. Größeninklusiv zu arbeiten bedeutet für uns immer noch eine sehr lange Entwicklungs- und Prototypingphase. Leider bekommt man das nötige Wissen dazu kaum im Studium oder in der Ausbildung vermittelt, sondern arbeitet meist in den Standardgrößen.
F: Tut sich wirklich etwas in Sachen Nachhaltigkeit in der Modeindustrie oder ist vieles nur leeres Geschwätz?
AD: Sowohl als auch. Es gibt immer mehr tolle Brands, die Nachhaltigkeit umsetzen und zu einem Wandel beitragen. Es werden auch immer bessere Techniken, Materialien und Recycling-Methoden entwickelt. Auf der wissenschaftlichen und innovativen Ebene gibt es sehr viel Fortschritt. Nichtsdestotrotz ist das Greenwashing enorm. Und es wird auch viel Desinformation betrieben. Ein klassisches Beispiel dafür ist, dass ein Teil als nachhaltig angepriesen ist, da es aus recyceltem Polyester besteht. Recycling klingt natürlich immer erstmal toll, aber am Ende des Tages ist es trotzdem eine aus Erdöl bestehende Faser, die, sobald sie im Müll landet, Jahrzehnte, wenn nicht sogar länger braucht, um sich zu zersetzen. Dann wird oft dieses recycelte Polyester noch mit anderen Fasern vermischt, zum Beispiel 50% Polyester, 47% Baumwolle und 3% Elastan. Sobald solche Mischungen stattfinden und es kein Monomaterial mehr ist, ist ein Recyceln so gut wie unmöglich. Das weiß die Allgemeinheit in der Regel nicht und sieht nur die Bewerbung des Recycling.
F: Dasselbe mit Inklusion und Diversität: Werden wir da endlich besser, oder geht es zu langsam voran?
AD: Wieder sowohl als auch. Wir können da fast die gleiche Antwort geben. Immer mehr Brands setzen auf mehr Diversität, die Runway-Models sehen endlich nicht mehr alle ähnlich aus, mehr Altersgruppen, Körperformen, Geschlechter und Typen werden sichtbar. Aber leider findet auf der anderen Seite bei manchen Brands überhaupt kein Wandel statt, obwohl die Ressourcen dafür da sind. Insbesondere in der High-Fashion würden wir uns das noch mehr wünschen.
F: Wie erklärt ihr euch, dass Nachhaltigkeit immer wichtiger wird, gleichzeitig aber Temu, Shein und Co. durch die Decke gehen?
CW: Wir können es uns dadurch erklären, dass viel besitzen für sehr wenig Geld erstmal sehr attraktiv für viele klingt. Vor allem in der aktuellen Wirtschaftslage: Gerade sind die Lebenshaltungskosten sehr hoch, da möchte man natürlich gerne günstig einkaufen. Außerdem sind diese Riesenhauls auf Social Media total ein Ding, die können dann als Vorbild dienen. Gerade für jüngere Menschen, die vielleicht nicht so viele finanzielle Mittel zur Verfügung haben oder wenig über den tatsächlichen Preis wissen – die Qualität, die Produktionsbedingungen sowie den Einfluss auf die Umwelt.
„Wir raten Leuten immer erstmal grundsätzlich weniger zu kaufen – dafür aber Teile, die man vielseitig stylen kann.“
F: Viele Leute halten nachhaltige Mode für zu teuer. Haben wir ein völlig falsches Verständnis davon, was Mode wirklich wert ist? Was wollt ihr den Leuten hinsichtlich dieser Thematik mitgeben?
AD: Absolut! Gerade Unternehmen wie Temu, aber auch die ganzen Fast Fashion Läden, die man in jeder Fußgängerzone findet, tragen enorm dazu bei, dass ein falsches Bild entstanden ist, was Mode kostet. Dass Kleidungsstücke zum Teil nur für wenige Euro verkauft werden, ist schockierend. Dabei sollte doch sofort klar sein, dass solche Preise nicht zustande kommen können, wenn nicht irgendwo massive Ausbeutung stattfindet. In jedes Teil fließen Design, Prototyping, Materialkosten, Arbeitsstunden, Transport, Vertrieb, Verpackung, Marketing und vieles mehr. Alleine bei dieser Menge an Positionen – und es sind in der Realität noch einige mehr – kann es vorne und hinten nicht passen, dass Teile so billig verkauft werden. Uns ist es wichtig, darüber aufzuklären und zu veranschaulichen, was realistische Preise für Kleidung aus Deutschland beziehungsweise Europa sind. Das machen wir sowohl auf Social Media als auch auf unserer Website.
F: Bei großen Problemen wie Nachhaltigkeit ist es immer schwierig, das Individuum zu „beschuldigen“, da ja vieles systematisch falsch läuft. Wer beispielsweise am Existenzminimum lebt, muss fast auf Fast Fashion zurückgreifen. Was rät ihr dennoch der Einzelperson, um ihre Leidenschaft für Mode mit so wenig Schaden wie möglich auszuleben?
CW: Wir raten Leuten immer erstmal grundsätzlich weniger zu kaufen – dafür aber Teile, die man vielseitig stylen kann, die über viele Jahre hinweg funktionieren und qualitativ mithalten. Dann gibt es inzwischen viele Plattformen, bei denen man dann zum Beispiel ausgefallene Styles leihen kann anstatt zu kaufen. Auch einige unserer Teile findet man zum Beispiel bei WeDress-Collective. Dann ist natürlich Second Hand immer eine gute Alternative oder auch Kleidertauschpartys. Schnappt euch eure Freunde und tauscht untereinander eure aussortierte Kleidung. Das kostet nichts und alle haben hinterher tolle neue Teile.
F: Wo findet ihr Inspiration für neue Designs?
AD: Wir haben viele gesellschaftliche Themen, die uns beide beschäftigen und zum Teil auch aufwühlen. Diese greifen wir oft als Inspiration für unsere Kollektionen auf und übersetzen sie in Designelemente. Ansonsten finden wir auch in unserem Alltag Inspirationen. Wenn man mit offenen Augen durch die Welt läuft, dann findet man eigentlich an jeder Ecke Inspiration. Aber auch die Natur ist eine große Inspirationsquelle für uns, gerade für Farbkombinationen.
F: Wie würdet ihr euren eigenen Stil beschreiben?
AD: Ein Mix aus sportlich und elegant. Ich liebe es, wenn ich die meist eher schlichten Outfits durch ungewöhnliche Accessoires oder auffällige Einzelpieces aufbreche.
CW: Für mich ebenso: sportlich, bequem, elegant. Mit einer Prise Scandi-Style. Und oversized darf es auch gerne mal sein.
F: Was hält ihr von Social Media? Ruiniert es uns, hilft es uns, oder passiert beides gleichzeitig? Helfen die Plattformen dem Wachstum eures Labels?
AD: Wenn man am Anfang steht und noch ein kleines Label ist, ist Social Media toll, um sich eine Plattform zu schaffen und entdeckt zu werden. Auch für das berufliche Netzwerk ist es super. Fast alle Kontakte, mit denen wir zusammenarbeiten, von StylistInnen über FotografInnen oder Make-Up Artists, haben wir über Social Media kennengelernt. Auf der anderen Seite ist es natürlich ein weiterer Job, der eigentlich Vollzeit betreut werden müsste. Gerade für junge Unternehmen ist es schwierig, so viel Content zu produzieren und Zeit zu investieren, die auch an anderen Stellen benötigt wird.
F: Was hält ihr von Fashion-InfluencerInnen?
CW: Es gibt so tolle InfluencerInnen für so viele Nischen der Mode. Wenn man seine Bubble findet, macht es sehr viel Spaß zu sehen, wie die Personen unsere Designs stylen und präsentieren. Und auch im Privaten, also aus Konsumentenperspektive, kann es sehr inspirierend sein. Allerdings legen wir auch da viel Wert auf die Inhalte von Menschen, die unsere drei Grundwerte teilen, arbeiten weniger mit und schauen uns seltener solche an, die viel Fast Fashion verwenden und bewerben.
F: TikTok und Co. sind voll von Shein-Hauls und ähnlichen Explosionen des billigen Konsums. Wie kann man die Menschen dazu sensibilisieren, dass es eben nicht normal ist, sich 20 neue Kleidungsstücke aufs Mal zu kaufen?
AD: Das ist wirklich eine unfassbar große Herausforderung. Wir haben das Gefühl, dass man das Problem über zwei Arten angehen muss: Zum einen muss man die Menschen sensibilisieren, dass man bei Fast-Fashion in der Regel schlechtere Qualität kauft und quasi sein Geld zum Fenster rausschmeißt. Zum anderen muss vermittelt werden, wie viel Aufwand hinter der Produktion von Kleidung steckt und mehr Einblicke in den Prozess geben. Alle, die schon mal selbst versucht haben etwas zu nähen, wissen, wie viel Zeit und Geduld es kostet.
„Wir sind der festen Überzeugung, dass Kleidung kein Geschlecht hat.“
F: Sollten wir nicht mehr nach Saison und Trends produzieren? Nach welchen Kriterien produziert ihr hauptsächlich? Inspiration, Nachfrage oder Jahreszeit?
CW: Wir produzieren maximal zwei Kollektionen pro Jahr. Wenn alle wieder dahin zurückgehen würden, wäre das ein enormer Schritt nach vorne. Ansonsten ist unser Anspruch, dass wir Kollektionen entwerfen, die nicht strikt voneinander getrennt sind, sondern ineinander übergreifen. So bleiben sie zeitloser. Ansonsten versuchen wir auch, uns nicht zu sehr von kurzlebigen Trends beeinflussen zu lassen.
F: Ihr habt erwähnt, dass es euch wichtig ist, genderfluide Mode zu entwerfen. Warum teilen wir Mode eigentlich immer noch nach Geschlecht auf? Sollten wir Männer- und Frauenkollektionen abschaffen?
CW: Männer- und Frauenmode war so lange nach Geschlecht getrennt, das wird man nicht von heute auf morgen abschaffen können. Aber es weicht immer mehr auf und wir sind auch der Meinung, langfristig sollte man die Kategorisierung abschaffen. Man sollte einfach das tragen, was einem Freude bereitet und worin man sich selbstbewusst fühlt.
F: Führt uns durch einen klassischen Arbeitstag bei W1P Studios.
AD: Erstmal Kaffee! Sonst gibt es immer eine kleine Teambesprechung, ob virtuell oder bei uns im Büro, was am Tag so ansteht und wer für welche Aufgaben verantwortlich ist. Dann ist es immer sehr unterschiedlich, in welcher Phase der Kollektion wir sind und ob Design, Produktion oder Marketing und Vertrieb gerade im Vordergrund stehen. In der Regel arbeitet am Vormittag jede für sich die anstehenden Projekte ab. Gegen Mittags gibt es dann einen erneuten Team Check-In und wir zeigen einander zum Beispiel die Entwicklung der neuen Prototypen, neue Designs oder auch einen Social-Media-Posting Plan. Den Rest des Tages steht dann meistens mehr Teamarbeit an, zum Beispiel das gemeinsame Arbeiten an den Projekten oder auch gemeinsam Lösungen für größere Herausforderungen zu finden. Viele Meetings mit externen PartnerInnen stehen da meist auch im Kalender. Gerade im Sommer versuchen wir außerdem, unsere Arbeit so gut es geht immer nach draußen zu verlegen und das Beste aus dem Arbeitsalltag rauszuholen.
F: Sind eure eigenen Kleiderschränke eher voll oder minimalistisch?
AD: Tatsächlich eher voll, aber einfach, weil ich viele Teile schon sehr sehr lang habe, da die Qualität noch stimmt und sie nach wie vor gut passen und zeitlos sind.
CW: Bei mir auch! Ich habe zum Beispiel noch richtig viele T-Shirts aus meiner Teenie-Zeit, die immer noch top sind, aber auch viele Stücke, die mir von Familienmitgliedern vererbt wurden. Je nach Trendzyklus habe ich richtig Freude daran, diese Teile dann wiederzuentdecken.
F: Was ist euer liebstes Kleidungsstück? Und welches Stück fehlt noch in eurem Schrank?
AD: Ich liebe Blazer! Davon kann ich nicht genug besitzen, insbesondere in guter Vintage-Qualität. Ansonsten fällt mir so spontan nichts ein, das mir fehlt.
CW: Ich habe ein perfektes kleines Schwarzes, das eigentlich immer geht – ob lässig mit Sneakern, cool mit schweren Boots oder elegant in Heels, einfach super vielseitig.
F: Wen möchtet ihr einmal von Kopf bis Fuß in W1P Studios gekleidet sehen?
AD: Das ist eine wirklich schwierige Frage! Es gibt so viele coole Menschen, mit denen wir gerne mal arbeiten würden, das lässt sich auf keinen Fall auf eine Person beschränken. Aber was sich mit Sicherheit sagen lässt: Jede Person, die in der Öffentlichkeit steht und sich für die gleichen Werte stark macht wie wir und schon mal ein Piece von uns getragen hat – das war immer ein tolles Gefühl!
F: Wo seht ihr euer Label in ein paar Jahren?
CW: Wenn wir träumen, möchten wir gerne in den bedeutenden europäischen Modemetropolen etabliert sein. Gleich gefolgt von dem Wunsch, dass wenn Menschen an nachhaltige Modebrands denken, direkt unser Name aufploppt. Aber neben diesen großen Zielen, wollen wir uns in den nächsten Jahren auf jeden Fall vergrößern und ein noch stärkeres Team aufbauen, bei dem Diversität und Inklusion gelebt wird, in dem gefördert und unterstützt wird. Das ist uns ein ganz großes Anliegen.
F: Blickt ihr optimistisch in die Zukunft? Falls ja, wer oder was verhilft euch zum Optimismus?
AD: Ja, auf jeden Fall sind wir optimistisch. Wir haben das Gefühl, dass sich Nachhaltigkeit, Diversität und Inklusion immer mehr durchsetzen und langfristig unumgänglich sind. Das gibt uns Hoffnung für die Entwicklung der Branche.
W1P Studios
Mode lieben und ein nachhaltiges Leben führen – das muss sich nicht gegenseitig ausschließen. Das Berliner Label W1P Studios setzt Werte wie Nachhaltigkeit, Diversität und Inklusion in die Realität um – und passt sie immer wieder an, denn Lernen und sich weiterentwickeln wird bei Gründerinnen Anaëlle Delassus und Charlotte Westphal großgeschrieben. Mit Deadstockmaterialien, genderfluiden Unikaten und einer satten Portion Optimismus und Mut wollen die beiden die Modeindustrie aufmischen.
w1pstudios.com
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Fotos: © Tilo Wandelt