Wer einmal in einen Mantel von Max Mara geschlüpft ist, gibt das Teil nicht wieder her. 1981 entworfen, gehört das Modell 101801 zu den Klassikern des italienischen Modelabels, dessen Siegeszug noch lange nicht beendet ist.
Die Mode ist ein Rummelplatz, ein Bulk voller Trends, die am Ende einer Saison ausgemustert und durch neue ersetzt werden. Doch es gibt Klassiker, die bleiben. Der ikonische Mantel von Max Mara ist so ein Teil, das Jahre überdauert und heute noch immer genauso heiß gehandelt wird wie bei seiner Lancierung in den 50ern. Doch bevor dieses Stück aus Wolle und Kaschmir die Kleiderschränke dieser Welt erobern konnte, wurde 1951 erst einmal das Unternehmen gegründet, dessen Namen heute Sinnbild für italienisches Design und gute Qualität ist. Achille Maramotti wurde die Leidenschaft für Mode von Großmutter Marina Rinaldi, Schneiderin und passionierte Designerin, in die Wiege gelegt. Auch die Mutter liebte das Handwerk und zeigte dem Sprössling, wie man mit Stoffen richtig umzugehen hat. 1951 legte Maramotti unter dem Firmennamen Confezioni Maramotti den Grundstein, änderte diesen jedoch kurze Zeit später in Max Mara – ein Kunstbegriff, der sich aus der Abkürzung des Familiennamens und dem Vornamen eines gut gekleideten Grafen aus der Region zusammensetzte. Maramottis Visionen waren groß, sein Ziel: qualitativ hochwertige Designermode maschinell und in Fabriken zu produzieren. Ein absolutes Novum im damaligen Italien, wo Handwerk und Einzelproduktion so hoch geschrieben wurden. Maramotti teilte seine Ideen mit Designern wie Narciso Rodriguez oder Domenico Dolce und Stefano Gabbana, die er für seine Kollektionen mit an Bord holte. Dann kam die Französin Anne-Marie Beretta dazu, die 1981 mit der Nummer 101801 ein Produkt schuf, das Max Mara international aufs obere Modepodest hob: den Woll- und Kaschmirmantel.
Mehr als eine Nummer
Die Geschichte des Max-Mara-Mantels beginnt pragmatisch und nur mit einer Nummer. Doch das Teil mit der Bezeichnung 101801 ist zu mehr bestimmt als einem Oneshot auf dem Laufsteg. Überhängende Schultern, Oversize-Schnitt, knöchellang – der Mantel hat alles, was ihn zu einem zeitlosen Begleiter macht. Er ist bequem, über der Robe genauso zu tragen wie über dem Deux-Piece und dank der guten Verarbeitung und hohen Materialqualität robust und unglaublich langlebig. Mit ein Grund, weshalb der 101801 des Öfteren von einer zur nächsten Generation weitergegeben wird – oder mit etwas Glück auch im gut sortierten Secondhand oder auf dem Flohmarkt zu finden ist. Der hohen Qualität und der Liebe zum Detail ist es zu verdanken, dass man diesem Modell seine Jahre kaum ansieht – es ist der absolute Bestseller von Max Mara. Für seine PreFall-Kollektion 2016 hat das Label seinem Mantel einen neuen Anstrich verpasst und bringt ihn in den Farben Cacha und Schwarz mit Stickereien in einer auf 20 Stück limitierten Edition auf den Markt.
Made in Italy
Achille Maramotti brannte für italienische Fabrikation und zeitloses Design und hat diese Leidenschaft an seine Nachkommen weitergegeben, die heute das Unternehmen leiten. Produziert wird nach wie vor in Italien auf rund 10’000 Quadratmetern. 225 Mitarbeiter, davon beinahe nur Frauen, fertigen täglich 460 Kleidungsstücke. Jährlich entstehen dadurch rund 100’000 Teile, die sich in 200 unterschiedliche Designs unterteilen lassen. Bei Max Mara legt man Wert auf die Kombination aus Hand- und maschineller Arbeit, weshalb der Feinschliff nach wie vor von den Mitarbeitern von Hand ausgeführt wird. So werden neben den bekannten Mänteln auch Jacken oder Anzüge hergestellt und in die ganze Welt ausgeliefert. Und wer einen dieser Klassiker aus dem Hause Max Mara sein Eigen nennt, bleibt ihm treu – ein Leben lang.