Die Lieblinge der Redaktion im Juli 2022
Patrick Pierazzoli, Chefredakteur
Royal Baby
Luxusmarken sind inzwischen selbst die Stars und Collaborations die neuen Promi-Paare. Fendi X Fila statt Brangelina. Im Vergleich zu Hollywood hat die Modewelt aber einen viel grösseren Paarungshunger. Hier machen alle mit allen rum – Swinger Club statt Dinner Dates. Jetzt also Gucci und Adidas. Again, die beiden hatten schon mal was zusammen. Und zwischenzeitlich und nebenbei auch mit einigen anderen. Während Gucci mit Balenciaga, The North Face oder Disney rum machte, vergnügte sich Adidas mit Prada, Jeremy Scott, Balenciaga und vielen mehr. Das Resultat der Wiedervereinigung sieht frisch aus, wenn auch auf eine unverhohlene Weise super retro. Mit Trainingsanzügen, Taschen, Kleidern, Reisegepäck, Sonnenbrillen und Sneakers, die an Richie Tenenbaum und Dapper Dan erinnern. Das Problem mit diesen Brand-Collab-Capsule-Babys ist, dass sie keine Liebes- sondern Profit-Babys sind. Und da ihre Eltern kein Interesse an halbierten Gewinnen -haben, müssen die Margen verdoppelt werden – so kosten die Sneakers dann halt 730 Franken und die Viskose-Trainingsjacke 1’960 Franken (gucci.com). Also unbedingt weiterhin in den Vintage-Shops nach den Originalen Ausschau halten.
Marina Warth, Stv. Chefredakteurin
My melon
Meine Begeisterung für Wassermelone ist so gross wie der Andrang vor einer Sauna bei 35 Grad Außentemperatur. Zu süss, zu zuckrig und überhaupt sind die Kerne genauso mühsam aus dem Mund zu pulen wie die Muschelschalen aus einem Teller Spaghetti Vongole. Während andere bei Temperaturen ennet der Schmerzgrenze an ihren dreieckigen Melonenstücken beißen, schlecke ich lieber ein Eis. Das einzige, was mich auf den Geschmack beziehungsweise den Duft gebracht hat: das „Hyaluron Körpergel“ von Susanne Kaufmann (100 ml, ca. 60.–, susannekaufmann.com). Da ist vieles drin, was gut ist für die Haut, befeuchtendes Hyaluron, pflegende Aloe Vera und eben dieser dezente Duft nach Melone, der mir keinen Zuckerschock beschert, sondern Träume von Tagen unter der Sonne. Dazu erfrischt das Gel und kühlt mit Menthol, wenn der Gedanke an eine Bodybutter auf der Haut bereits für Schweissausbrüche sorgt.
Simona Bieri, Redaktionsassistentin
Dornröschen
Ein märchenhaft rosiger Teint, wie nach einem ausgiebigen Sonnenbad am Strand der französischen Riviera: eine kleine Träumerei meinerseits. Denn bedauerlicherweise entspricht im Frühsommer ein Bleichgesicht eher der bitteren Realität. Mit dieser Tatsache kann und will ich mich jedoch nicht abfinden. Da muss etwas her, nämlich Blush. Den flüssigen „Cheek Heat Blush“(in „nude burn“, ca. 15.–) von Maybelline habe ich dabei besonders ins Herz geschlossen: Ohne meine Haut auszutrocknen, wie es Puderprodukte sonst gerne tun, schafft es das gute Teil, einen gesunden Farbtupfer auf meine Wangen zu zaubern. Zudem bleibt mir der Frischekick den ganzen Tag erhalten und erspart mir jegliche Kommentare zu meinem „ach so blassen“ Gesicht, das ich übrigens lediglich dem bescheidenen Wetter in der Schweiz zu verdanken habe. Zu guter Letzt kann der kleine und platzsparende Helfer problemlos in die Handtasche geschmissen werden, um ihn unterwegs aufzutragen – denn allzu oft zählen frühmorgens nicht nur Kaffee und Blush zu meinen besten Freunden, sondern auch die treu gedrückte Snooze-Taste.