Da ist gerade einiges los im Hause Hublot. Gemeinsam mit dem Künstler Takashi Murakami präsentiert die Uhrenmarke seine vierte Kollektion, die das analoge und digitale Sammeln zusammenbringt. Zudem zeigt Hublot dieses Frühjahr die neuesten Modelle der Square Bang Unico, die es einem zusätzlich schwer machen, sich für eine Uhr zu entscheiden.
Takashi Murakami: „Eine Uhr ist ein Kunstwerk, um das Konzept der Zeit zu repräsentieren.“
FACES: Du arbeitest bereits zum vierten Mal mit der Uhrenmarke Hublot zusammen. Wie kam es dazu?
Takashi Murakami: Tatsächlich habe ich Hublots Anfragen drei oder vier Mal abgelehnt, bevor wir zueinander fanden. Ich wollte nicht einfach mein Design irgendwohin setzen, das war mir zu langweilig. Es war mir wichtig, einen außergewöhnlichen Ansatz für diese Zusammenarbeit zu finden. Michael Tay, der CEO von Hour Glass, hat mich dann allerdings davon überzeugt, Hublot eine Chance zu geben – und so sagte ich schlussendlich doch ja. 2020 habe ich dann während der Pandemie die Uhrenwerkstätte besucht – das hat mich total verzaubert und sehr beeindruckt – und das Treffen mit Jean-Claude Biver sowie Ricardo Guadalupe hat mich zusätzlich in meinem Entscheid bestärkt.
Takashi Murakami Über NFTs und Kunst
F: Für Hublot hast du zwölf NFTs entwickelt. Weshalb gerade ein volles Dutzend?
TM: Meine Blumen haben zwölf Blütenblätter, die jeweils zwölf verschiedene Farben haben – das ist der einzige Grund, es gibt keine tiefere Bedeutung.
F: Wie stehst du überhaupt zu NFTs in der Kunst?
TM: Als Künstler ist es meine Aufgabe, Werke zu erschaffen, indem ich über die Kunstgeschichte und meine eigene Arbeit nachdenke. Zudem ist es mein Ziel, Kunst zu kreieren, die jemand sammeln möchte, das ist ein Aspekt, über den ich oft nachdenke. Der Grund, weshalb ich seit über 30 Jahren in der Kunstbranche überlebe, ist, dass meine Werke verkauft werden, und der Grund, weshalb sie verkauft werden, ist, dass ich Werke herstelle, die SammlerInnen tatsächlich haben wollen. Wer sammelt, setzt Dopamin im Gehirn frei, das ist quasi die Droge, die die Menschen süchtig nach Kunst macht. Mir erging es genauso, als ich damit begonnen hatte, NFTs zu sammeln, und ich wurde beinahe verrückt über dem Wunsch nach noch mehr Kunstwerken.
F: Die Kollaboration zwischen dir und Hublot umfasst 13 Uhren und NFTs, aber um die 13. Uhr kaufen zu dürfen, muss man erst die ersten 12 NFTs gesammelt haben. Wie kam es zu diesem spielerischen Aspekt?
TM: Ich habe mir viele Tik-Tok-Videos angesehen, und ich liebe es, die Gewohnheiten der Tiere zu beobachten. Da sind diese Katzen und Mäuse oder Eichhörnchen, die eine Menge Eicheln und Erdnüsse in ihre Beutel stopfen, gar mehr, als sie essen können. Ähnlich geht es mit dem Menschen, wenn man ihn zum Sammeln animiert. Besonders in Asien lieben wir es, viele kleine Gegenstände zu sammeln, wie etwa Puppen oder Figuren. Diese Idee vom Sammeln hat mich inspiriert – sie ist Teil des Erlebnisses dieser Uhr von Hublot.
Die Uhr für Hublot: Square Bang Unico
F: Was steckt hinter dem Design dieser Uhr, die du für Hublot entworfen hast, Takashi?
TM: Seit der Pandemie hat sich die Welt der Kunst und der Uhren erweitert. Wenn ich so darüber nachdenke, sind Uhren nicht dazu da, um die Zeit zu messen. Wir leben und sterben natürlich mit der Zeit, sie ist immer da. Eine Uhr dagegen ist ein Kunstwerk, um das Konzept der Zeit zu repräsentieren.
F: Du und deine Arbeit haben einen Stil, den man schnell wiedererkennt. Wie wichtig ist dir dieser?
TM: Als ich jung war und damit begann, Kunst zu studieren, wollte ich immer meinen eigenen Stil finden. Ich war mir unsicher darüber, was dieser überhaupt für mich bedeutete, doch je mehr ich meinem eigenen Stil nachjagte, desto weniger fand ich ihn. Erst als ich damit begann, in mich hinein zu horchen, kam der Stil einfach.
F: Was ist die Herausforderung dabei, deine persönlichen Gedanken zur Kunst auf einem so kleinen Objekt wie einer Uhr auszudrücken?
TM: Ob NFT, klassisches Kunstwerk oder Uhr: Es geht stets darum, wie meine Fantasie in meinem Kopf vermittelt werden kann. Natürlich müssen bei solch kleinen Dingen wie einer Uhr oder einem Zifferblatt alle Details sehr genau sein, aber darüber mache ich mir keine Sorgen.
Der Spagat zwischen Tradition und Moderne
F: Japan ist nicht nur deine Heimat, sondern auch für Hublot historisch sehr wichtig. Wie schaffst du es, die Synergien zwischen traditionellen japanischen Techniken und japanischer Pop-Art optimal für deine Arbeit zu nutzen?
TM: Japan ist das Land, in dem ich geboren und aufgewachsen bin, also schmeckt mir japanisches Essen besser als anderes, und ich könnte Japan nicht verlassen, selbst wenn ich es versuchen würde. Die Aspekte, die mich am meisten in Bezug auf japanische Kultur beeinflusst haben, sind Manga und Anime. Ich habe nie bewusst versucht, diese mit den Traditionen zu mischen, das fügte sich alles wie natürlich zusammen.
F: Wenn es eine Sache gibt, die du hoffst, mit deiner Arbeit in der Kunst- und Luxuswelt zu erreichen, was wäre das?
TM: Ich habe nicht das Gefühl, dass ich schon viel erreicht habe. Wann immer ich etwas sehe, zum Beispiel bei NFT-Kunst, bin ich neugierig, will mehr darüber lernen und mich damit auseinandersetzen und beschäftigen. Zwischen heute und meinem Tod liegen vielleicht noch zehn Jahre, in denen ich verschiedene Brücken in verschiedenen Kulturkreisen schlagen kann – aber soweit bin ich gerade noch nicht.
Die neueste Uhr aus dem Hause Hublot: Square Bang Unico
2022 eroberte die Square Bang Unico die Herzen von Uhrenfans auf der ganzen Welt. Ein Jahr später legt Hublot nach und präsentiert drei neue Modelle in Saphir und Keramik. Das quadratische Uhrendesign, die Sandwich-Konstruktion des Gehäuses sowie die sechs Schrauben in H-Form faszinieren TrägerInnen nach wie vor. Um die neuen Modelle am Handgelenk zu tragen, muss man allerdings schnell sein: Die Square Bang Unico Sapphire von Takashi Murakami ist lediglich in limitierter Auflage von 250 Stück verfügbar. So oder so fällt die Entscheidung einem nicht gerade leicht, zeigt sich die Keramik-Version der Square Bang Unico doch im hippen Monochrom-Look in Schwarz oder Weiß. Jedes der drei Modelle ist mit einem Kautschukarmband mit Faltschließe aus Titan ausgestattet, das über das findige One-Click-Wechselsystem jederzeit durch optionale Armbänder ausgetauscht werden kann.
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Teaserfoto und Foto: © Hublot