Für
1. Am Sonntagmorgen holen wir lieber das Tablett mit Kaffee und Croissant und Papier ans Bett als jenes mit dem Apfel drauf. Sowieso, wie war nochmal das Passwort für die E-Paper-App?!
2. Dass unsere Augen zu selten einen Bildschirm vorgesetzt bekommen, ist überhaupt eher unwahrscheinlich.
3. Schwedenrätsel und japanische Logicals auf dem Handy lösen? Möglich. Aber grässlich.
4. Haptik bedeutet, etwas mit allen Sinnen wahrzunehmen. In diesem Fall: anschauen, anfassen, riechen, das meditative Rascheln beim Umblättern. So ist das Gehirn aktiver und prägt sich das Aufgenommene besser ein.
5. Sie werden staunen über Ihre Aufmerksamkeitsspanne, wenn nicht alle 30 Sekunden eine Message aufploppt!
Gegen
1. Im Zeitalter der Push-Meldungen ist das per Redaktionsschluss Abgefasste am nächsten Tag schon Schnee von gestern. Digitale Artikel hingegen werden laufend ergänzt, gekürzt, aktualisiert…Work in progress!
2. Papier ist aus Bäumen. Um ersteres herzustellen, muss man letztere fällen. No good!
3. Wer in der vollgestopften Bahn sein Broadsheet aufschlägt, hat bald die Sitznachbarschaft am Hals – und im dümmsten Fall die Finger in einem fremden Nasenloch.
4. Weniger Papier kostet weniger Geld – womit den Redaktionen mehr Budget bleibt für das Wesentliche: unabhängigen, sorgfältig recherchierten Journalismus. Theoretisch.
5. Treppenstufen, Minustemperaturen, Nachbarn im Flur – manchmal gestaltet sich der Weg zum Briefkasten als Tortur sondergleichen.